Staatsgut Achselschwang
Leistungsdaten und Zuchtarbeit

Unter den 60 besten Fleckviehkühen aus dem Weilheimer-Zuchtgebiet, waren 6 Kühe aus der Achseschwanger-Herde vertreten.

Lia 88 3177-5,00-3,41
Nicola Pp 194 13652-4,28-3,55
Kaitlin 963 14163-4,27-3,26
Lakosta 290 13209-4,42-3,62
Leonie 230 13008-4,48-3,49
Sibilla Pp 80 11330-5,03-4,07
Liana 149 12742-4,57-3,45

Unter den 25 besten Braunviehkühen aus dem Weilheimer-Zuchtgebiet, waren 4 Kühe aus der Achseschwanger-Herde vertreten.

Viane Pp 869 12715-4,59-3,48
Wizkalifa 221 12990-4,31-3,55
Helay 135 13001-4,28-3,52
Judith 236 11214-5,08-3,80

Die Kühe aus Achselschwang nehmen auch beim Herdendurchschnitt nach Gesamtleistung mit 31.032 kg / Kuh eine Spitzenposition innerhalb des Weilheimer-Zuchtgebietes ein

In diesem Jahr ist die "Gruppe der alten Damen" mit einer Lebensleistung von über 100.000 kg auf fünf Tiere gestiegen.
Nele Pp v Rorb, Elina v. Ruakana. Luise v. Vanstein und Lara v. Didimus erreichten um die 105.000 kg Milchleistung. Auf dem ersten Platzt steht Erika mit unglaublichen 120.000kg Lebensleistung an der Spitze.

Bereits Anfang 2020 überschritten unsere 3 neuen Dauerleistungskühe Luise, Iris und Friede die Lebensleistung von 70.000 kg Milch.

Im Oktober überschritt die Fleckviehkuh Erika die 100 000-Liter-Marke und wurde damit ins Dauerleistungsbuch eingetragen.

Am Mittwoch 17.07.2019 verließ mit Leonora die älteste Kuh der Achselschwanger Milchviehherde den Stall. Die unkomplizierte Romel-Tochter wurde vor 17 Jahren am 31.05.2002 geboren. Sie erbrachte bei 14 Kalbungen im Durchschnitt von 14,0 Prüfungsjahren 8.504 kg Milch mit 4,42 % Fett und 3,63 % Eiweiß. Ihre Gesamtlebensleistung lag bei 120.000 kg Milch. Ein beachtliches Ergebnis. Nach der 15. Kalbung am 25.06.19 machten Leonora Lungenprobleme und fortschreitende Arthrose zu schaffen. Das Bild zeigt Leonora am Tag des Abgangs.

Bereits im Frühjahr 2019 überschritt Fleckviehkuh Irene die magische Grenze von 100.000 kg Milch. Irene, eine sehr rahmige, fundament- und euterstarke Malint-Tochter kann am 16.08. ihren 12. Geburtstag feiern. Bei 9 Kalbungen brachte sie es bisher im 9,0 jährigen Durchschnitt der Prüfungsjahre auf 10 319 kg Milch mit 4,33 % Fett und 3,69 % Eiweiß. Die Höchstleistung erreichte sie im Jahr 2014 mit 12 280 kg Milch. Ihre Lebenstagsleistung beträgt 22,9 kg Milch.

Anfang Juli überschritten die Fleckviehkühe Irina, Irmi, Nele und Saale jeweils die 70 000-Liter-Marke und wurden damit ins Dauerleistungsbuch eingetragen. Im Prüfungsjahr 2018 betrug die Lebenstagsleistung abgegangener Kühe in Achselschwang stattliche 18,0 kg Milch. Der bayerische Durchschnitt für Fleckvieh liegt bei 11,9 bei kg Milch.

Rund 66 % der Milchkühe in Achselschwang gehören der Rasse Fleckvieh an. Die durchschnittliche Leistung der Fleckviehtiere lag 2019 bei 10.563 kg Milch mit 4,04 % Fett und 3,52 % Eiweiß. Seit mehr als zwei Jahrzehnten wird in Achselschwang ein natürlich honloses Fleckviehrind für die Doppelnutzung gezüchtet. Das genetische Potential wird auch weitergetragen. Spitzenvererber wie Hutting HB 10 198030 und Magister HB 10 199060, stationiert an der Besamungsstation Greifenberg, sind Ergebnisse aus der Achselschwanger Zuchtarbeit.

Braunvieh nimmt etwa 25 % der Milchviehherde ein. Hier lag im Jahr 2019 der Schnitt bei 10.861 kg Milch mit 4,16 % Fett und 3,57 % Eiweiß. Auch bei der Rasse Braunvieh wird verstärkt auf natürliche Hornlosigkeit gesetzt. Bulle Wachter Pp HB 10 356545 ist ein Beispiel für exzellente Zuchtarbeit. Ein weiterer Spitzenvererber aus Achselschwang ist Jurus HB 10 356490. Beide sind an der Besamungsstation Greifenberg stationiert.

Die Rasse Red Holstein ist typischerweise rot-weiß gefleckt. Es handelt sich um eine milchbetonte Rasse. Unter optimalen Fütterungs- und Haltungsbedingungen bringen Tiere dieser Rasse sehr hohen Milchleistungen. Die Tiere der Rasse Rotbunt in der Milchviehherde in Achselschwang hatten im vergangenen Kontrolljahr 2019 eine Milchleistung von 11.889 kg Milch bei 3,97 % Fett und 3,52 % Eiweiß. Aufgrund dieser Inhaltsstoffe und der Milchmenge erbrachten sie eine Fett- und Eiweißleistung von 890 kg.

Die Gelbviehpopulation ist seit Jahrzehnten rückläufig. Derzeit gibt es nur noch 1 565 im Zuchtbuch eingetragene Milchkühe sowie 757 im Zuchtbuch eingetragene Mutterkühe. Im Zuge des Strukturwandels im ursprünglichen Verbreitungsgebiet und der geringeren Milchleistung von Gelbviehkühen ist die Rasse in ihrem Bestand akut gefährdet.

Ziel der Kooperation ist die Förderung der Gelbviehzucht durch:

- Vermehrung wertvoller Zuchttiere durch Embryotransfer
- Beispielhafte Haltung von Gelbviehkühen in den Herden der bayerischen Staatsgüter
- Einbindung der Tiere in die Bildungsarbeit der BaySG

In Achselschwang wurden in den letzten Jahren zur Verfügung gestellte Embryonen in Trägertiere von Dr. Reichenbach von Institut für Tierzucht übertragen. Mittlerweile sind 10 Tiere geboren, vier Tiere davon sind weiblich. Die männlichen Tiere wurden verkauft, die weiblichen Tiere werden aufgezogen. Sie passen dann gut zu den Tieren der Rassen Original Braunvieh, Pustertaler und Murnau Werdenfelser, die dazu dienen, den Auszubildenden einen erweiterten Blick in die Rinderzucht ermöglichen.

Murnau-Werdenfelser sind genügsam, langlebig und zeichnen sich durch ihre hohe Vitalität aus. Die Verbreitung der extrem gefährdeten Rasse erstreckt sich über das Murnauer Moos und das Werdenfelser Land. Experten schätzten den Bestand 2015 auf nicht mehr als 258 Herdbuchtiere. Am Versuchs- und Bildungszentrum für Rinderfütterung Achselschwang werden zwei Murnau-Werdenfelser Kühe gehalten.

Im Rahmen des Verbundprojektes sind auch im Achselschwanger Milchviehstall Murnau-Werdenfelser- Embryonen übertragen worden. Das im Juni 2016 gestartete Projekt hat das Ziel, die Rasse Murnau-Werdenfelser mit größtmöglicher Vielfalt zu erhalten, sowie die Gewinnung hochwertiger Zuchttiere. Hintergrund ist die Einstufung des Murnau-Werdenfelser Rindes als extrem gefährde Rinderrasse in der Roten Liste der Gesellschaft, zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen.
Um ausreichend viele Zuchtkandidaten durch gezielte Paarung zu erhalten und dabei die normale Reproduktion nur marginal zu beeinträchtigen, wurden ergänzend Embryotransfers mit Trägertieren nicht bedrohter Rassen durchgeführt.
Sobald alle Kälber aus den Embryo-Übertragungen und gezielten Paarungen geboren sind, werden Tiere für die weitere Aufzucht für die Besamungsstation Greifenberg ausgewählt. Des Weiteren werden Tiere aufgestellt, die die alte Rawe-Linie als Genreserve erhalten sollen.
Die Auswahl der interessantesten Nachzucht wird von Experten und Züchter, sowie von den Verbundpartnern getroffen: das Institut für Tierzucht der LfL in Grub, die Weilheimer Zuchtverbände, der Zweckverband II für künstliche Besamung in Greifenberg, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Holzkirchen, die Zugspitz Region GmbH, Garmisch-Partenkirchen, das LKV Bayern, der Förderverein zur Erhaltung der Rasse Murnau-Werdenfelser Vieh, der Tierzuchtforschungs e. V. und die Arbeitsgruppe Populationsgenomik der tierärztlichen Fakultät der LMU München. Dabei werden unter anderem die Abstammung, der Entwicklungszustand und das Ergebnis der Genotypisierung mit einbezogen.
In einer ersten Auswahl sind ein Berg-Sohn aus Britta und zwei Rank-Söhne aus Afra zur Aufzucht an der Besamungsstation Greifenberg aufgestellt worden. Dort steht bereits ein interessantes, männliches Zuchtkalb, ein Xaverl-Sohn aus einer Rakete-Tochter, der schon in der Vorauswahl positiv auffiel.

Im Mai 2018 sind auch bei uns, am Staatsgut Achselschwang, im Rahmen dieses Projektes drei Bullenkälber geboren.
Wir sind gespannt, ob in der letzten Runde auch einer unserer drei Bullenkälber aus dem Projekt als Besamungsbulle die Rasse Murnau-Werdefelser weiterführen darf und somit einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt der Rasse liefert.chon in der Vorauswahl positiv auffiel.

Murnau-Werdenfelser

Die Rasse Pinzgauer, in Deutschland als stark gefährdet eingestuft, ist in Österrich noch stärker verbreitet. Weltweit gibt es rund 1,3 Mio Pinzgauer, die allerdings sehr stark mit Red Holstein verkreuzt sind. Reinrassige Tiere sind daher selten. In Deutschland wurden im Jahr 2012 373 reinrassige Tiere gezählt. Pinzgauer kommen überwiegend in braun, vereinzelt aber auch in schwarz vor. In Achselschwang wurde bis Anfang des Jahres 2015 eine reinrassige Kuh gehalten.

Die Rasse Pustertaler Schecken stammt ursprünglich aus Südtirol. 1984 wurden die ersten Tiere nach Deutschland importiert. Pustertaler Schecken haben auch auf Grenzertragsstandorten eine sehr gute Grundfutterverwertung und erreichen hohe Tageszunahmen nur aus dem Grundfutter. Der Bestand zählt in Deutschland etwa 89 reinrassige Tiere. Pustertaler Schecken sind eine der bedrohtesten Rinderrassen Europas. In Achselschwang werden zwei Exemplare dieser Rasse gehalten.

Ende Mai 2018 wurde am Staatsgut Achselschwang Pustertaler Bullenkalb geboren. V: Indigo MV: Roadtrain.

Mit der Einkreuzung von Brown Swiss in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde ab den 70er Jahren das Original Braunvieh in den oben genannten Ländern verdrängt. 2015 betrug der kleine Restbestand an Original Braunviehtieren in Deutschland 639 Kühe. In Achselschwang wird eine Original Braunviehkuh gehalten.