Staatsgut Kitzingen
Leistungsprüfung von Zweinutzungshühnern für den ökologischen Landbau

Das Töten männlicher Küken unmittelbar nach dem Schlupf ist seit dem Jahr 2022 in Deutschland verboten. Neben der Geschlechtsbestimmung im Ei und der Mast von Junghähnen legebetonter Linien stellt auch der Einsatz von Zweinutzungshühnern eine Alternative dazu dar.

Aus ökonomischer und tierwohlrelevanter Sicht betrachtet

Zweinutzungshennen der Herkunft Triesdorfer Landhuhn in weiß, braun und schwarz.
In einem vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geförderten dreijährigen Projekt soll am Versuchs- und Bildungszentrum, Staatsgut Kitzingen eine unabhängige Leistungsprüfung für Zweinutzungshühner etabliert werden. Zudem soll gezeigt werden, welche Zweinutzungslinien, die aktuell auf dem Markt vorhanden sind, aus ökonomischer und auch tierwohlrelevanter Sicht für die landwirtschaftliche Praxis interessant sein könnten. Das Projekt gliedert sich in zwei Projektphasen, in denen unter dem ökologischen Landbau nahen Bedingungen unterschiedliche Herkünfte getestet werden.

Vier Herkünfte wurden getestet

Zum Einsatz kamen im ersten Versuchsdurchgang Hähne und Hennen der Linie „ÖTZ Coffee“, das „Triesdorfer Landhuhn“ sowie eine Gebrauchskreuzung von Hähnen der bayerischen Rasse Augsburger mit Lohmann Brown-Classic Hennen. Die legebetonte Linie „Sandy“ die häufig im ökologischen Landbau eingesetzt wird, diente als Vergleich.
Nach einer dreiwöchigen Brutzeit schlüpften die Tiere im Juni 2021 am Staatsgut Kitzingen. Anschließend wurden die Tiere nach Geschlechtern getrennt eingestallt und aufgezogen. Während der Aufzuchtphase wurde bei beiden Geschlechtern das Gefieder bonitiert sowie Futterverbrauch und Lebendgewicht erhoben. In der 14. bzw. 20. Lebenswoche wurde jeweils die Hälfte der Hähne geschlachtet, um die Schlachtparameter, wie z.B. Brust- oder Schenkelgewicht, zu ermitteln. Ziel war es, den optimalen Schlachtzeitpunkt für Zweinutzungshähne festzulegen. In der 18. Lebenswoche erfolgte die Umstallung der Junghennen in zwei Legehennenställe, in denen aktuell auch noch die Leistungsprüfung erfolgt. Dabei werden u.a. Eizahl, Eigewicht und Eiqualitätsparameter erhoben.

Hennen der geprüften Herkünfte

Zweinutzungshennen der Herkunft Coffee in weiß und grau gemustert.

Coffee

Zweinutzungshennen der Herkunft Augsburger x Lohmann Braun in weiß und schwarz.

Augsburger x Lohmann Braun

Legehybrid der Herkunft Sandy in weiß.

Sandy

Zweinutzungshennen der Herkunft Triesdorfer Landhuhn in weiß, braun und schwarz.

Triesdorfer Landhuhn

Hähne der geprüften Herkünfte

Zweinutzungshähne der Herkunft Coffee in weiß gemustert und schwarz gemustert.

Coffee

Zweinutzungshähne der Herkunft Augsburger x Lohmann Braun in schwarz gemustert und weiß gemustert.

Augsburger x Lohmann Braun

Legehybrid der Herkunft Sandy in weiß.

Sandy

Zweinutzungshähne der Herkunft Triesdorfer Landhuhn in weiß, schwarz und braun gemustert.

Triesdorfer Landhuhn

Es geht weiter...

Im Herbst 2022 schließt sich an den ersten Durchgang ein weiterer Durchgang an, in dem noch weitere Zweinutzungslinien getestet werden. Mit ersten Ergebnissen aus diesem Projekt kann bis Mitte 2023 gerechnet werden.

Ansprechpartner

Bayerische Staatsgüter (BaySG)
Linda Fitz
Tel.: 089 6933442-898
E-Mail: linda.fitz@baysg.bayern.de

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Dr. Philipp Hofmann
Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Tel.: 08161 8640-1922
E-Mail: philipp.hofmann@lfl.bayern.de


Lydia Giehl
Tel.: 089 6933442-867
E-Mail: lydia.giehl@baysg.bayern.de


Sylvia Künz (Projektkoordination)
Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau
Tel.: 08161/8640-2456
E-Mail: sylvia.kuenz@lfl.bayern.de