Georg Hammer begrüßt beim Schultag Energie
Der Klimawandel trifft die Landwirtschaft in ihrer Abhängigkeit vom Wetter besonders hart.
Der sich verstärkende Wechsel zwischen massiven Niederschlägen und anhaltenden Trockenperioden erhöht das Ernterisiko und erschwert die Tierhaltung.
Im Gegensatz zu anderen Sektoren hat die Landwirtschaft aber die Möglichkeit, Energie in unterschiedlicher Form selbst zu erzeugen und den Verbrauch durch technische Einrichtungen zu optimieren.
In diesem Sinne informierten sich 40 Studierende von Landwirtschaftsschulen aus ganz Bayern am Staatsgut Almesbach über die Optimierung des Energieeinsatzes in der innen und Außenwirtschaft.
Die aufgezeigten Schritte dazu sind, Energie zu sparen, regenerative Energien einzusetzen, und damit Wertschöpfung und Gewinne zu erzielen.
Josef Neiber von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) erklärte anhand von Daten aus Praxisbetrieben (auch Almesbacher Daten), welche Technik im Betrieb besonders hohen Energiebedarf hat und welche Bereiche zu vernachlässigen sind. Im Milchviehbetrieb sticht hier das Melken und die Milchkühlung besonders hervor. Die Deckung dieses Bedarfs ist allerdings mit Photovoltaik nur zu einem kleinen Teil möglich. Erst mit einem Batteriespeicher ist eine Erhöhung des Eigenverbrauchs möglich. In einer anschließenden Stallführung wurden die in den letzten Jahren ergriffenen Einsparungsmaßnahmen am Staatsgut besichtigt.
Am Nachmittag befasste man sich mit dem Einsatz von regenerativen Energiequellen in der Außenwirtschaft. Johannes Ettl vom Technologie- und Förderzentrum (TFZ) in Straubing stellte den aktuellen Stand der Forschung dar. Gemeinsam mit den Bayerischen Staatsgütern wurden in den vergangenen 20 Jahren erneuerbare Kraftstoffe wie Biodiesel, Rapsölkraftstoff und HVO genau untersucht und im Praxiseinsatz getestet. Diese regenerativen Kraftstoffe sind praxisreif, werden aber trotz ihrer positiven Umweltwirkung durch die aktuelle Steuergesetzgebung benachteiligt. Bei der anschließenden Besichtigung des Maschinenparks konnten Schlepper mit jeweils einem der gezeigten Treibstoffe besichtigt werden. Einer der Schlepper läuft seit mittlerweile 15 Jahren mit Rapsölkraftsoff. Zusätzlich wurde ein Hoflader und PKW mit Elektroantrieb gezeigt.
Veronika und Max Zintl von der Firma Green Energy Max Zintl GmbH gingen zum Abschluss noch auf die künftigen Möglichkeiten der Aufbereitung von Biogas ein. Das aufbereitete Gas kann dann zu CNG (Compressed Natural Gas) verdichtet werden und dient als kostengünstiger Treibstoffe, der über die Vermarktung von CO2-Zertifikaten mitfinanziert wird.
Mit der Umsetzung all dieser Möglichkeiten können landwirtschaftliche Betriebe dem Ziel der Klimaneutralität sehr nahekommen und eines Tages sogar eine positive CO2-Bilanz aufweisen.