Zusammen mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weiden-Tirschenreuth, den Maschinenringen Weiden und Tirschenreuth und dem Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V. wurden verschiedene Möglichkeiten zur Reduktion chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel vorgestellt.
Der Geschäftsführer der Bayerischen Staatsgüter Anton Dippold erläuterte die Hintergründe für das Projekt. Die Bayerischen Staatsgüter haben die Aufgabe, bis 2028 50 % an chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln einzusparen. Zudem ist zu erwarten, dass die Palette an wirksamen Pflanzenschutzmitteln in Zukunft kleiner wird. Aufgrund ihrer Vorzeigefunktion haben die Staatsgüter ein Modell- und Demonstrationsprojekt zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln entwickelt, das hier in Almesbach verschiedene Praxislösungen in den Kulturen Triticale, Weizen und Mais darstellt.
Bei Weizen und Triticale zeigte das Team aus Almesbach rund um Betriebsleiter Andreas Kiener und Projektmitarbeiter Andreas Henfling, wie mit Hilfe einer Cambridge-Walze vollkommen auf den Einsatz von herkömmlichen Wachstumsregulatoren verzichtet werden kann. Durch den Einsatz von biologischen Pflanzenhilfsmitteln und Spurennährstoffen können Gesundheitszustand und Vitalität der Pflanzen gesteigert und z. B. Fungizide reduziert werden. Dies setzt aber hohe Eigenverantwortung voraus und eine gute Kenntnis des Pflanzenzustandes und der Witterung vor Ort.
Auf der Maisdemonstrationsfläche wurde der Einsatz von Striegel und Hacke zur Unkrautbekämpfung in verschiedenen Varianten gezeigt. Mechanische Unkrautbekämpfung stellt demnach höhere Ansprüche an die Saatbeetvorbereitung. Der kombinierte Einsatz von Bandspritzung mit Hacke wäre die praktikabelste Lösung.
Der Drohnenservice Rupprecht führte die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten einer großen Agrardrohne vor. Neben der Saat von Zwischenfrüchten, der Aufbringung von Flüssigdüngern stießen besondes die Möglichkeiten der Multispektralkamera auf großes Interesse. So können über Multispektralaufnahmen Applikationskarten für das anschließende Spot-Spraying durch eine moderne Pflanzenschutzspritze erstellt werden. Dies bietet die Möglichkeit, etwa in einer Zweitspritzung nur noch Problemunkräuter, wie die Ackerdistelnester zu bekämpfen. Andere Agrardrohnen können noch weitere Aufgaben übernehmen, zum Beispiel die Ausbringung von Trichogramma zur Bekämpfung vom Maiszünsler.
Der Lohnbetrieb Müller zeigte eine kameragesteuerte Reihenhacke, die mittels Fotosensoren die Pflanzenreihen erkennt und auf den Zentimeter genau arbeitet. Auch das System Rumex präsentierte er. Das intelligente System, das auch in Almesbach zum Einsatz kommt, erkennt den Ampfer automatisch und eliminiert diese Schadpflanze selektiv.
Abschließend gab es reichlich Möglichkeit zum fachlichen Austausch.
Der Staatsgutleiter Hammerl freute sich über die rege Teilnahme beim Event und bedankte sich bei allen Beteiligten.