Im Jahr 2006 wurde das Wildgehege Pfrentschweiher als staatliches Lehr-, Versuchs- und Demonstrationsgehege in Dienst gestellt. Im folgenden erhalten Sie Informationen über die geschichtliche Entwicklung, die Aufgaben und das in Pfrentschweiher gehaltetene Wild. Das Gehege Pfrentschweiher ist reich strukturiert und bietet dem gehaltenen Wild naturnahe Lebensbedingungen um artgemäß leben zu können. Durch die Aufteilung in Winter-, Setz- und Sommergehege findet das Wild immer die ideale Futtergrundlage und Umwelt vor.
Rotwild in üppiger Äsung
Der Selbstversorgungsgrad bei Wildfleisch liegt in der Bundesrepublik Deutschland bei 60 Prozent und in der EU bei nur rund 20 Prozent. Die in Pfrentsch gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Aus- und Weiterbildung der landwirtschaftlichen Wildhalter ein.
Das Lehr-, Versuchs- und Demonstrationsgehege Pfrentsch beschäftigt sich als Zentrum für Wildhaltung mit folgenden Aufgaben und Fragen:
1362 ließ Kaiser Karl IV. im Tal der Pfreimd durch einen Dammbau beim Dorf Pfrentsch einen großen Weiher anlegen. Im Mittelalter war der Pfrentschweiher mit mehreren kleinen Inseln ca. 1400 Tagwerk groß. Sinn der Anlage war die Fischzucht und die ständige Wasserversorgung der flussabwärts gelegenen Glasschleifen und Hammerwerke. Da sich die Fischzucht wegen der Fischräuberei der Anwohner nicht lohnte, wurde 1810 die Trockenlegung angeordnet, die 1840 vollzogen war. Im Jahr 1853 wurde die erste Wiesenbauschule errichtet und 1923 folgte die Gründung einer Außenstelle der Landesanstalt für Moorwirtschaft.
1940 wurden ein Milchviehstall und einige Landarbeiterhäuser für Betriebsangehörige gebaut. Zur Sesshaftmachung von 20 heimatvertriebenen Landwirten wurden 1951 43 ha Fläche abgegeben. 1969 erfolgte die Eingliederung des Versuchsgutes Pfrentsch in die damalige Lehr- und Versuchsanstalt Almesbach. Seitdem werden die Flächen zur Aufzucht von Jungrindern aus Almesbach und zur Mutterkuhhaltung genutzt. Im Jahr 2004 wurde Almesbach als Lehr-, Versuchsund Fachzentrum in die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft integriert. Dabei wurde die Ausrichtung von Pfrentsch auf landwirtschaftliche Wildhaltung beschlossen. Es wurden 33 ha intensiv bewirtschaftete Ackerfläche in extensives Grünland umgewandelt und ein 44 ha großes Wildgehege errichtet, das überwiegend mit Rot-, aber auch mit Dam- und Sikawild belegt ist.
Kapitaler Rothirsch
Rotwildkalb