Standort Straßmoos
Körnerhirse in Straßmoos

Durch den Klimawandel werden Trockenphasen häufiger und intensiver. Die Station Straßmoos reagiert auf diese Herausforderung und baut mit der Körnerhirse eine hitze- und trockentolerante Pflanzenart an.

Hirsepflanzen auf dem Feld

Auf der Suche nach einer Pflanze, die mit Hitze- und Trockenphasen gut zurechtkommt, ist der Betriebsleiter Rudolf Beck bei der Körnerhirse fündig geworden. „Ergebnisse des Trockenforschungszentrums der LfL auf dem Staatsgut Schwarzenau zeigen, dass bei Wasserstress die Hirse ertraglich an den Mais herankommt“, so der Betriebsleiter Beck. Auch der Aspekt der Bestandesführung ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln ist ihm wichtig. Bei einem Reihenabstand von 50 cm lässt sich die Hirse mit Striegel und Hacke mechanisch unkrautfrei halten. Da die durchlässigen Böden auf der Station Straßmoos in sommerlichen Trockenphasen immer wieder zu schwankenden Erträgen führen, ist der Standort prädestiniert, um trockentolerante Arten beispielhaft anzubauen.

In 2024 wurde am 13. Mai auf einer knapp 2 ha großen Fläche die Sorte RGT Dogge mit 30 Körner/m² gedrillt. Der Standort ist ein sandiger Lehm mit Bodenzahl 38, die langjährigen Niederschläge betragen 627 mm bei einer mittleren Temepratur von 8,7 °C. Vor der Saat wurden je Hektar 51 kg K, 46 kg P und 64 kg N ausgebracht. Zur Unkrautbekämpfung wurde zweimal gestriegelt (19. und 26. Mai), am 29. Mai kam die Hacke zum Einsatz und als letzte Maßnahme die Rollhacke am 24.06. Der Bestand konnte mit diesen Maßnahmen weitgehend unkrautfrei gehalten werden. Die Ernte fand am 05. November statt, die Gutsfeuchte lag bei ca. 28 %. Mit dem Ertrag von gut 90 dt/ha zeigte sich der Betriebsleiter zufrieden.

Bei der Verwertung war es dem Betriebsleiter wichtig, einen regionalen Abnehmer zu finden. Ein benachbarter Betrieb, der Masthähnchen produziert, setzt die Hirse in seiner Ration ein.

Vier Personen mit Henne vor Körnerhirselager

Das Jahr 2024 war sehr niederschlagsreich. In der Vegetationszeit der Hirse von Mai bis September fielen rd. 110 mm mehr als im langjährigen Mittel, ausgeprägte Trockenphasen traten nicht ein. Obwohl die Hirse in dem feuchten Jahr 2024 ihre Vorteile nicht ausspielen konnte, wird die Versuchsstation auch in den folgenden Jahren Hirse anbauen. „Auch den Anbau der Sojabohne werde ich ausdehnen, da diese Art ebenfalls mit Hitze gut zurechtkommt“, so der Betriebsleiter. Beide Kulturen können zudem mit mechanischen Maßnahmen unkrautfrei gehalten werden, ein weiterer Pluspunkt bei der Bestandesführung.