Stehende Kälber
Pränatal gestresste Kälber weisen eine höhere rektale Körpertemperatur auf. So sind die Belastungen bei hohen Temperaturen für diese Kälber höher als bei nicht pränatal gestressten Kälbern. Dies führt dazu, dass diese Kälber häufiger stehen. Im Stehen kann aufgrund einer vergrößerten Körperoberfläche mehr Wärme abgegeben werden. Man zwingt also Kälber zum Stehen, obwohl sie eigentlich 80 % der Zeit im Liegen verbringen möchten. Heißt es doch so treffend: „Rinder arbeiten im Liegen.“
Hitze wirkt sich also nicht nur auf die Kuh, sondern auch schon pränatal - also vor der Geburt - negativ aufs Kalb aus!
Hitzestress nach der Geburt führt zu einem veränderten Liegeverhalten. Es zeigte sich, dass die Kälber häufiger in Seitenlage und nicht in der für Rinder sonst typischen Brustlage liegen.
Die optimale Raumlufttemperatur bei unter 3 Wochen alten Kälbern liegt zwischen 18–20 °C. Studien zeigen, dass heiße Sommer bei Kälbern das Immunsystem schwächen und langfristig sogar das Erstkalbealter hinausgezögert wird. Während des Heranwachsens nimmt die Wärmetoleranz ab und Daten belegen eine schlechtere Wachstumsleistung von Färsen bei heißem Wetter.