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Vor der Felderrundfahrt wurden den Teilnehmern landtechnische Neuentwicklungen vorgestellt: So hat sich ein Lohnunternehmer auf Anregung des Staatsgutes mit einer 8-reihigen kamerageführten Hacke mit einer Bandspritzeinrichtung ausgestattet, die heuer auf 70 ha Maisflächen in Grub mit guten Ergebnissen eingesetzt wurde. Diese moderne Technologie ermöglicht eine Einsparung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln zur Unkrautregulierung von bis zu zwei Dritteln.
Auf großes Interesse stieß auch der Elektro-Hoflader, der leichte Hofarbeiten erledigt und mit selbst erzeugtem Strom geladen wird.
Betriebsleiter Lettenmeyer wies auf die aktuelle Situation der Ackerfrüchte Winterraps, Winterweizen, Sojabohnen und Sommergerste hin. Die Wintergerste wird in den nächsten Tagen gedroschen werden. Das letztjährige Ernteergebnis wird jedoch vermutlich nicht erreicht werden. Die Ertragsschätzung beträgt 70 dt und ist somit ca. 20 % unter Vorjahresniveau. Bei der Besichtigungstour wurde ein Demonstrationsversuch zum Weizenanbau ohne Herbizide, Maisanbau mit Hacke und Bandspritzung und als neue Kultur die Sonnenblume angeschaut, die höhere Temperaturen verträgt und mit geringeren Niederschlagsmengen zurechtkommt.
Beim anschließenden fachlichen Austausch kam die produktionsintegrierte Kompensation, die Akzeptanz der Landwirtschaft bei der Bevölkerung und die geplante Agri-PV Forschungsanlage zur Sprache. Geschäftsführer Anton Dippold wies auf die enormen Herausforderungen der Landwirtschaft hin, die bis zum Ende des Jahrzehntes umgesetzt werden müssen, etwa die Reduktion chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel, der Umbau der Nutztierhaltung oder die Umstellung auf emissionsarme Kraftstoffe. Staatsgüter wie Grub wollen und können hier eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Man war sich einig, dass die heimische Landwirtschaft günstige Rahmenbedingungen und Akzeptanz in der Bevölkerung braucht.