Schatten gesucht
Neue Studie: Kühe leben lieber im Stall als auf der Weide
Haben wir die Kühe (noch) nicht verstanden? Eine aktuelle Studie zeigt, dass Kühe am liebsten auf der faulen Haut im angenehm schattigen Stall liegen, statt auf der sommerlichen Weide zu grasen. Das hat auch Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit.
Die glücklichen Kühe grasen nicht auf der Wiese, sondern liegen wiederkäuend im luftigen Stall. Zu diesem interessanten Ergebnis sind Wissenschaftler der Landesforschungsanstalt von Mecklenburg-Vorpommern für Landwirtschaft und Fischerei in Gülzow nach Auswertung umfangreicher Daten gekommen. Danach mögen Kühe keine Hitze, keinen Regen und keinen Wind. Sie genießen die Vorzüge eines schattigen, komfortablen Stalls und verlassen den Stall am häufigsten nachts. Damit entsprechen die Erwartungen der Verbraucher von Kühen auf der Weide nicht in jeder Hinsicht auch dem Wohl der Tiere.
Schon Temperaturen über 8 bis 10 °C werden von den Tieren als Belastung empfunden. Somit sind warme Stallungen zwar gut für den Tierbetreuer, nicht aber für die Kühe. Moderne Ställe, wie der Milchviehstall im Staatsgut Grub, zeichnen sich durch offene Seitenwände, ein riesiges Raumvolumen, weiche Kuhbetten, Lüfter und Luftduschen über den Laufgängen zur Kühlung, Futter rund um die Uhr sowie Sensortechnik zur Überwachung der Gesundheit und des Verhaltens aus.
Bei den derzeit hohen Temperaturen von 30 °C suchen auch die trockenstehenden Kühe und Kalbinnen im Staatsgut Grub gerne den Schatten auf, den einige Bäume spenden. Die Kühe weichen der prallen Sonne aus. Sind Kühe im Sommer auf der Weide, brauchen sie also ausreichend Schattenplätze. Auch die rangniederen Tiere müssen der Sonne ausweichen können. Eine leichte Hitzebelastung haben Kühe, wenn sie im Stehen und Liegen sichtbar zu „pumpen“ beginnen und die Atemfrequenz erhöht ist (> 80 Atemzüge/Min.). Die Tiere stehen dann auch vermehrt. Wird der Hitzestress noch schlimmer, beginnen Kühe mit langem Hals und offenem Maul zu hecheln.
Vor allem hochleistende Kühe müssen viel Abwärme abgeben. Die hohen Leistungen ihres Stoffwechsels und ihres Herz-Kreislauf-Systems lassen 2 bis 3-mal mehr Wärme entstehen als bei Kühen mit niedriger Milchleistung. Sie sind also besonders anfällig für Hitzestress.
Ziel:
Alle Tiere einer Herde müssen sich an heißen Tagen bei Weidehaltung im Schatten aufhalten können. Ist dies nicht machbar, ist es sinnvoller die Tiere untertags im Stall zu belassen und nachts auszutreiben. Außerdem unbedingt an eine ausreichende Wasserversorgung denken!
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Schatten ist gefragt