Versuche zur Tierzüchtung
Bayerische Schweinezuchtbetriebe liefern jährlich rund 4.500 Ferkel zur sogenannten Geschwister- und Nachkommenprüfung an die LPA Schwarzenau. Im Versuchsschlachthaus werden neben den Prüftieren zusätzlich jährlich 2.000 Mastschweine aus Haltungs- und Fütterungsversuchen hinsichtlich ihrer Mastleistung und Fleischqualität untersucht.
Die Ergebnisse liefern nicht nur den Zuchtbetrieben die Datengrundlage für ihre Zuchtarbeit, sondern leisten auch einen maßgeblichen Beitrag zur Wahrung und Entwicklung bayerischer Zuchtziele.
Validierung der genomisch-optimierten Zuchtwertschätzung beim Schwein (ValPigGS)
Bisher gibt es keine Möglichkeit zu prüfen, wie gut die zum Zeitpunkt der Selektion geschätzten Zuchtwerte mit den wahren Zuchtwerten übereinstimmen. Im vorliegenden Versuch wird der sog. wahre Zuchtwert anhand von 100 anstelle der üblichen 14 bis 16 Prüftiernachkommen je Eber geprüft. Auf der Grundlage dieser sicher geprüften Eber wird das Verfahren der genomisch-optimierten Zuchtwertschätzung unter den verschiedenen Gesichtspunkten praxisnah überprüft.
LfL, Institut für Tierzucht, Versuchsbeschreibung
Gezielter Einsatz von nicht-bayerischer Genetik im bayerischen Zuchtprogramm durch verbesserte Einschätzung der Vererbungseigenschaften
Auch hier geht es um den Abgleich des anhand der genomischen optimierten Schätzung ermittelten Zuchtwerts mit dem sog. wahren Zuchtwert. Es werden 70 - 80 Nachkommen je Eber geprüft.
LfL, Institut für Tierzucht
Reduzierung des Ebergeruchs im Fleisch
"Bavarian Pietralon" ist ein Label der EGZH für geruchsarme Eber. Nachkommen dieser "Pietralon-Eber" werden im Labor auf Ebergeruch getestet.
EGZH Bavarian Genetics
Vergleich unterschiedlicher Eberherkünfte hinsichtlich des Auftretens von Schwanzbeißen
In Schweden stellt das Auftreten von Schwanzbeißen kein großes Problem dar, obwohl das Schwanzkupieren verboten ist. Während in Schweden die Rasse Hampshire als Endstufengenetik verwendet wird, ist in Bayern ist die Rasse Piétrain Standard. Inwieweit die Endstufengenetik oder doch die unterschiedlichen Haltungsbedingungen eine Rolle spielen, soll in diesem Versuch untersucht werden.
Versuchsbeginn: 08/2018
Schwanzbeißen – Ein Vergleich unterschiedlicher Eberherkünfte
Schaffung einer Datenbasis und Entwicklung züchterischer Strategien zur Reduzierung des Schwanzbeißens in der Schweinezucht (PigswithTails)
In einem länderübergreifenden Projekt sollen mögliche genetische Ursachen für das Schwanzbeißen bei Mastschweinen erforscht werden. Hierzu werden in den Leistungsprüfungsanstalten Grub, Schwarzenau und Boxberg Daten zum Schwanzbeißen erfasst und anschließend genetisch ausgewertet. Das Projekt umfasst alle deutschen Schweineherkünfte.
Laufzeit von 07/2016 bis 12/2019
PigsWithTails
Ermittlung des Auftretens von Bewegungseinschränkungen für die Zucht auf Robustheit
Untersuchung auf Vorderbeinsteifigkeit
Bursenbonitur: Untersuchungen zum Auftreten von Hilfsschleimbeuteln
Seit April 2015 wurden an den Schlachthöfen der beiden bayerischen Leistungsprüfungsanstalten Grub und Schwarzenau knapp 27.000 Prüftiere auf das Vorhandensein von Hilfsschleimbeuteln (Bursen) überprüft (Stand Jan. 2019). Nach dem Entbluten stuften die Techniker der Schlachthöfe jedes Bein auf einer Skala von 0 bis 3 ein. Dabei bedeutet 0= kein Befund, 1= geringgradig ausgeprägter Hilfsschleimbeutel, 2= mittelgradig ausgeprägter Hilfsschleimbeutel und 3= stark ausgeprägter, entzündeter Hilfsschleimbeutelt. Knapp 82 Prozent der untersuchten Tiere wiesen Hilfsschleimbeutel auf. Dabei gab es deutliche Rasseunterschiede. Über die Hälfte aller Befunde entfielen auf eine geringgradige Ausprägung der Bursen (Grad 1), 0,5 Prozent der Befunde waren schwerwiegend (Grad 3).
Technopathien der Gliedmaßen bei Mastschweinen