Staatsgut Achselschwang
Bildung

Die Entwicklung der Teilnehmerzahlen des Bildungsangebotes ist auf einem hohen Niveau und erfreulicherweise sehr stabil. Der Schwerpunkt der Kurse beruht auf der überbetrieblichen Ausbildung der Landwirtschaftslehrlinge, mit den Rinderhaltungslehrgängen l und ll, sowie Erwachsenenbildung, Berufswettbewerbe und Fachlehrgänge. Im Jahr 2022 besuchten rund 1830 Interessierte Schulungen und Lehrgänge am Versuchs- und Bildungszentrums für Rinderfütterung Achselschwang.

Am Ende ihrer Ausbildung zum Landwirt stellten sich 13 junge Damen und Herren aus den Landkreisen Dachau, Fürstenfeldbruck und Landsberg in den ersten Julitagen der praktischen Abschlussprüfung am Versuchs- und Bildungszentrum für Rinderfütterung in Achselschwang. Die Mitarbeiter des Staatguts hatten sowohl die Rinder- als auch die pflanzenbaulichen Stationen vorbildlich vorbereitet und schufen damit die besten Bedingungen für die sehr praxisorientierten Aufgaben. Nach 30 Minuten intensiver Vorbereitung stellten die Auszubildenden in den folgenden eineinhalb Stunden ihr erlerntes Wissen und Können unter Beweis, beobachtet von je 2 Mitgliedern des zuständigen Prüfungsausschusses. Ein halbstündiges Prüfungsgespräch rundete abschließend den praktischen Teil der Prüfung ab. Während sich Prüflinge und Prüfer in der Mittagspause für die zweite Tageshälfte stärkten, sorgte Fleckviehkuh Münsi ganz unbemerkt für Nachwuchs. Das emsige Treiben im Stall am Vormittag und Nachmittag dieses Prüfungstages war der alten, schwergewichtigen Dame halt doch ein bisschen viel. Das Staatsgut Achselschwang wünscht allen Prüfungsteilnehmern alles Gute für die berufliche Zukunft und hofft, einen kleinen Beitrag zum guten Gelingen der Prüfung geleistet zu haben.

Am Donnerstag, 25.07. kamen 25 Vertreter von Molkereien aus ganz Süddeutschland auf Einladung von Frau Dr. Heike Kuhnert vom Projektteam „Nachhaltigkeitsmodul Milch“ zu einem Tierwohl-Workshop nach Achselschwang.

Das Pilotprojekt „Nachhaltigkeitsmodul Milch“ wurde als Branchentool , als Basiswerkzeug, entwickelt, um die Nachhaltigkeit in der Milcherzeugung in den Griff zu bekommen. Eine nachhaltige und verantwortungsvolle Wirtschaftsweise hat bei der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln national und international eine wachsende Bedeutung. Dies gilt auch für die deutsche Milchwirtschaft und deren nationale Wettbewerbsfähigkeit.

Für die Abbildung von Nachhaltigkeit in Landwirtschaftsbetrieben kommt eine sehr breite Palette an Nachhaltigkeitsaspekten aus den Bereichen Ökonomie, Ökologie, Soziales und Tierwohl in Betracht. Dieser Herausforderung hat sich das Thünen-Institut zusammen mit dem QM-Milch e. V., dem Projektbüro Land und Markt und weiteren Akteuren der Milchwirtschaft im Jahr 2017 gestellt und das „Nachhaltigkeitsmodul Milch“ erarbeitet. Bestandteile sind ein Fragebogen zur Erhebung von Nachhaltigkeitskriterien in den Milchviehbetrieben, ein Bericht mit Erläuterungen und Bewertungsoptionen sowie ein Online-Eingabetool des Fragebogens und eine zentrale Datenbank.

In Achselschwang stand der Teilbereich „Tierwohl“ im Mittelpunkt der Betrachtung. Am Vormittag erläuterte und diskutierte Andreas Pelzer aus Haus Düsse den Begriff „Tierwohl“ an Hand vieler praktischer Beispiele und Situationen, untermauert durch zahlreiche aussagekräftige Bilder. Die dazugehörige Praxis folgte am Nachmittag im Achselschwanger Milchviehstall. Nachdem die Veranstaltung am bisher heißesten Tag des Jahres stattfand, zeigten alle Kühe erhebliche Hitzestress-Symptome, trotz auf Hochtouren laufender Ventilatoren und erfrischender Kuhduschen. Gleichsam als Abrundung eines gelungenen Tages wagte Andreas Pelzer einen Blick in die Zukunft, der von der Floating Farm bis zu Roundhouse-Ställen reichte. Mit vielen Eindrücken ausgestattet verließen alle Beteiligten, sichtbar erschöpft und hitzegestresst, Achselschwang Richtung Heimat.

14 Damen und Herren absolvierten von 14. bis 16.05. im Rahmen ihrer Ausbildung zum „zertifizierten Raiffeisen-Hygienemanager“ einen Lehrgang am Versuchs- und Bildungszentrum Achselschwang. In der Kombination aus Theorie und Praxis wurden schwerpunktmäßig die Themen Klauenpflege und Klauengesundheit, Melkarbeit, Melkhygiene und Eutergesundheit von den Achselschwanger Ausbildern intensiv behandelt.

Auch der Schadnager- und Fliegenbekämpfung und der Hygiene von Tränkewassersystemen wurde ausreichend Zeit eingeräumt. Der zweite Teil der Ausbildung befasst sich mit Hygienemaßnahmen beim Schwein und findet im Juli an der Landesanstalt für Schweinezucht in Boxberg in Baden Württemberg statt.