Schweinehaltung
Bei den Bayerischen Staatsgütern, am Standort Grub wird derzeit die Leistungsprüfung Schwein (Leistungsprüfanstalt - LPA) schrittweise abgebaut. Ursprünglich wurden hier rund 1.000 Schweine gehalten, um neue Erkenntnisse in den Bereichen Tierwohl und Digitalisierung zu gewinnen. Insbesondere die Sensor- und Stalltechnik sowie das Fütterungsmanagement auf Einzeltierebene standen im Mittelpunkt.
Aktuell sind noch etwa 530 Schweine eingestallt, im 1. Halbjahr 2025 soll der Stall vollständig leer sein und die Verlagerung des Prüfstandortes nach Schwarzenau abgeschlossen sein. In Schwarzenau entsteht ein modernes Forschungs- und Prüfzentrum (FPZ), das den Anforderungen einer fortschrittlichen LPA gerecht wird. Nähere Informationen zum neuen Standort und den damit verbundenen Forschungsschwerpunkten finden Sie auf der Schwarzenauer Homepage.
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Schweine wollen beschäftigt sein
Der Schweinestall der Bayerischen Staatsgüter (BaySG) am Standort Grub wird offiziell als Leistungsprüfungsanstalt (LPA) betitelt. Das heißt, die vorhandenen 1600 Mastplätze dienen der Ermittlung der Mast- und Schlachtleistungsmerkmale beim Schwein. Die Mastleistungsprüfung wird ab 30 kg Lebendgewicht durchgeführt. Dabei werden u.a. folgende Merkmale ermittelt:
•Tägliche Zunahme / Gewichtszunahme der Einzeltiere
•Futterverwertung in kg Futterverbrauch je kg Zunahme
In der Schlachtleistungsprüfung wird die Schlachtkörperzusammensetzung bzw. der Schlachtkörperwert anhand einer großen Vielzahl von Merkmalen wie z. B. Schlachtkörpergewicht, Schlachtkörperlänge, Rückenspeckdicke, Muskelfleischanteil bewertet.
Um Haltungssysteme weiterzuentwickeln, werden Änderungen in der Haltungsform, wie sie beispielsweise die Ebermast, die Haltung von Mastschweinen mit unkupierten Schwänzen oder die Haltung in Großgruppen erfordern, in ihren Auswirkungen auf das Tierwohl und die Mastleistung untersucht.
Die Aufstallung der Tiere in der LPA erfolgt dabei in Vollspaltenbuchten und die Fütterung gezielt über Abrufstationen.
Das Wühlen gehört zum ganz natürlichen Verhalten von Schweinen. Auf diesem Weg erkunden die Tiere ihre Umwelt und suchen nach Futter. Tiergerechte Haltung bedeutet also, den Schweinen das Wühlen und Erkunden zu ermöglichen. Der Vollspaltenstall schränkt die Tiere aber bei dieser Tätigkeit ein. Aus diesem Grund gilt laut Nutztierhaltungsverordnung, dass jedes Schwein Zugang zu gesundheitlich unbedenklichem Beschäftigungsmaterial haben muss. Bei der Wahl des Beschäftigungsmaterials gibt es jedoch keine Patentlösung. Die entscheidende Frage ist immer, welches Material und Angebot passt zum Stall und zum Haltungssystem.
Im Staatsgut Grub werden die Schweine mit Stroh, Strohpresslingen in Sternform, Spieligeln, Salzlecksteinen, Sisalseilen und Jutesäcken beschäftigt und somit bei Laune gehalten. Die verformbaren Alternativen werden von den Schweinen eindeutig bevorzugt. Der engagierte Betreuer des Schweinebestands Herr Kay Kirchner sorgt dabei laufend für (Spielzeug-)Nachschub.