Eine Hochbox benötigt immer Einstreu, die Flüssigkeiten (Milch, Kot, Harn und Schweiß der Kuh) binden kann und die zugleich Reibung verhindert und damit die Gelenke der Kuh schont. Wird die Flüssigkeit nicht aufgenommen, sind Haarausfall und Irritationen der Haut, die damit ihre natürliche Schutzfunktion nicht mehr wahrnehmen kann, vorprogrammiert. In der Folge kommt es insbesondere an den Gelenken zu Verletzungen.
In der Praxis häufig verwendete und bewährte Einstreumaterialien sind Häckselstroh, Strohkrümelmehl, Sägemehl oder Kalkgemische. Relativ neu in dieser Palette ist das Strohgranulat. Aber wie wird Strohgranulat überhaupt hergestellt?
Zuerst wird Stroh zu Pellets komprimiert, welche dann in einem zweiten Verfahren zu einem sehr saugfähigen Granulat mit höherem Volumen verarbeitet werden. Keime werden unter dem hohen Druck und der Hitze abgetötet und die Staubentwicklung stark reduziert. Ebenso werden durch ein verbessertes Produktionsverfahren Kleinstkrümel (welche beim Zerstoßen der Pellets entstehen) ausgesiebt oder abgesaugt.
Im Milchviehstall des Staatsgutes Grub wurden im Rahmen einer Praxiserprobung in den vergangenen Wochen mehrere Hochboxen mit Strohgranulat eingestreut. Ergebnis:
Zum Erzielen dieses Ergebnisses müssen die Hochboxen mindestens zwei Mal pro Tag gepflegt werden. Zum einen ist hierbei die Entfernung von Kothaufen wichtig, zum anderen ist das Einstreuen der gesamten Liegefläche (100%) von großer Wichtigkeit. Da auch Strohgranulat, wie die meisten Einstreumaterialien, schlecht an den Boxenbelägen haftet, kann ein ein- bis zweimal tägliches Einstreuen notwendig sein. Dass Strohgranulat gelenkschonend ist, kann mit einer Reibeprobe auf dem eigenen Handrücken schnell überprüft werden.