Rinderzucht: Wie gut, dass es im Staatsgut Grub ein „lebendiges Klassenzimmer“ gibt

Das Thema Rinderzucht und Zuchtwertschätzung ist ein sehr wichtiges, aber besonders im Klassenzimmer auch ein sehr trockenes Kapitel. Aus diesem Grund wählte Lehrerin Karin Fuchs von der Montessori Fachoberschule München für ihre 13. Klasse der Fachrichtung ABU (Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie) einen anderen Weg der Wissensvermittlung. Sie organisierte einen Vormittag im Staatsgut Grub, den der Koordinator für Rinderhaltung Wolfgang Müller mit großem Engagement und Praxisbezug moderierte. Wolfgang Müller konfrontierte die wissbegierige Gruppe am Beispiel der Gruber Milchviehherde mit der Milchleistungsprüfung, Zuchtwerten, gerichteter Selektion und der daraus folgenden gezielten Anpaarung. Dies sind die vier Schritte der klassischen Züchtung. Am Beispiel einer Fleckvieh- und einer Braunviehkuh erarbeitete die Gruppe auch die jeweiligen Zuchtziele. Um auch ein wenig über den Tellerrand hinauszuschauen, wusste Wolfgang Müller vieles zur Digitalisierung, dem Tierwohl und einer umweltgerechten Haltung und Fütterung zu berichten. Neben einem Blick zum Melkroboter durfte auch der Kälberstall und der neue Jungvieh- und Trockensteherstall im Programm nicht fehlen. Am Ende eines Vormittages, der zahlreiche interessante Einblicke vermittelte, lobte Wolfgang Müller das überdurchschnittliche Engagement der Klasse, die sich im „lebendigen Klassenzimmer“ scheinbar sehr wohl fühlte und sich dadurch sehr aktiv am Unterricht beteiligte.

Herr Müller und eine Gruppe Schüler bei den Kühen