Ernte 2025 nimmt Fahrt auf – moderne Technik ist unumgänglich

Ein Mähdrescher steht auf einem gedroschenen Weizenfeld neben einem großen Traktor

Mit den ersten sonnigen Tagen im Juli hat die Getreideernte in der Region offiziell begonnen. Auf dem Staatsgut Grub wurden bereits die ersten Flächen Wintergerste gedroschen. Auch auf den umliegenden Privatbetrieben laufen die Mähdrescher demnächst unter Hochdruck: In den kommenden Wochen folgen unter anderem Winterweizen – Hauptrohstoff für unser tägliches Brot – so-wie Sommergerste, die später den Brauereien als Malzgrundlage dienen wird. Mit großer Freude blicken Dr. Fabian Lichti, Staatsgutleiter in Grub zusammen mit Klaus Lettenmeyer und Helena Ippisch auf die Erntesaison: „Für uns Landwirte ist der Erntestart immer ein ganz besonderer Moment, auf den man das ganze Jahr hingearbeitet hat“, sagt Dr. Fabian Lichti.

Hightech-Büro im Erntestaub – der Mähdrescher im Datenzeitalter

Während früher zahlreiche kleine Gespanne mit überschaubarem Gerät über Tage hinweg von Feld zu Feld zogen, übernimmt diese Aufgabe heute eine stark verdichtete Flotte leistungsfähiger Großmaschinen. Die Zahl der eingesetzten Fahrzeuge ist zwar deutlich gesunken – ihre Effizienz dafür um ein Vielfaches gestiegen. Moderne Mähdrescher mit Schneidwerken von bis zu zwölf Metern Breite schaffen in kürzester Zeit Flächen, für die früher eine ganze Woche benötigt wurde. Unterstützt von GPS-gesteuerter Technik und optimierten Abläufen laufen sie oft im Schicht-betrieb bis spät in die Nacht, wenn es das Wetter erlaubt.

Auch auf den Straßen ist dieser Strukturwandel spürbar: Wo früher viele kleine Traktoren unterwegs waren, sind es heute wenige, dafür großvolumige Gespanne, die regelmäßig zwischen Feld, Hof und Lager pendeln. Ihre Größe verlangt dabei nicht nur präzise Koordination der Fahrer, sondern auch Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer – besonders in engen Kurven, auf schmalen Ortsverbindungen oder beim Einbiegen in vielbefahrene Straßen.

Nicht nur die Ausmaße, auch die Ausstattung der Maschinen hat sich gewandelt. Auf dem Staatsgut Grub erfassen Sensoren im Mähdrescher die Ertragsdaten standortgenau. Während das Getreide in den Korntank rieselt, entsteht auf dem Bordcomputer eine farbige Ertragskarte – sie zeigt, wie unterschiedlich die Bodenqualitäten selbst innerhalb eines einzigen Feldes sind. Diese Daten helfen den Landwirten später dabei, gezielter zu düngen: Auf schlechteren Bodenstellen wird weniger Dünger ausgebracht, damit man die eingesparte Menge dort einsetzen kann, wo der Boden mehr hergibt und die Pflanzen besser wachsen. Das spart Betriebsmittel, schont das Grundwasser und erhöht zugleich die Wirtschaftlichkeit. „Die Technik mit ihren Möglichkeiten macht richtig Spaß – umso schöner ist es, wenn es am Ende auch noch dem Landwirt und der Umwelt nutzt“, ergänzt Manfred Löbert, der als Lohnunternehmer auf dem Mähdrescher sitzt.

Warum jede Stunde zählt - Gemeinsam sicher durchs Erntefenster

Sobald Getreide die optimale Feuchte erreicht hat, muss es schnell vom Feld ins Lager. Wiederholte Regenfälle können die Kornqualität beeinträchtigen. Im ungünstigsten Fall verliert ein hochwertiger Backweizen seine Mahlfähigkeit und kann nur noch als Futtermittel oder für die Biogasproduktion genutzt werden. Deshalb herrscht in diesen Wochen am Feldrand ein straffes Zeitmanagement.

Wer dieser Tage also auf den Landstraßen unterwegs ist, teilt sich den Asphalt mit den „Giganten der Ernte“. Ein Moment zusätzlicher Aufmerksamkeit – etwa beim Passieren enger Kurven oder beim Überholen – sorgt dafür, dass landwirtschaftliche Transporte und der reguläre Verkehr gleichermaßen störungsfrei vorankommen. So schaffen es hochwertige heimische Produkte sicher auf den Teller und Verkehrsteilnehmer sicher in den Feierabend. Auch auf den Feldwegen, die gerne für Freizeitaktivitäten genutzt werden, kann es kurzzeitig zu Behinderungen kommen oder Staub auftreten. Die Landwirte sorgen in hoher Verantwortung und mit großem Fleiß dafür, dass unser Tisch täglich gedeckt ist. Sie verdienen deshalb Rücksicht und Respekt, vor allem im engen Erntezeitfenster.

Wir danken allen Verkehrsteilnehmern für ihr Verständnis und ihre Umsicht.