Staatsgut Spitalhof
Vor laufender Kamera: Schonendes Veröden der Hornanlagen
Das fachgerechte Enthornen von Kälbern war Thema bei den Filmaufnahmen für die Sendereihe „Unser Land“ am Dienstag, 23.04.24 am Staatsgut Spitalhof.
Der Herdenmanager und Ausbilder der BaySG Marius Götz demonstrierte den Lehrgangsteilnehmern/innen vor laufender Kamera die einzelnen Arbeitsschritte.
Enthornung in den ersten 14 Lebenstagen
Herr Götz empfahl den jungen Damen und Herren, das schonende Veröden der Hornanlagen in den ersten 14 Lebenstagen anzugehen. In diesem Alter seien die Hornknospen der Kälber noch relativ klein und der Eingriff sei dementsprechend weniger invasiv als bei großen Hornknospen. Außerdem befänden sich die Kälber in diesem Alter meist noch in Einzelhaltung und das Handling und die Kontrolle der Tiere seien deshalb leichter durchführbar. Zusätzlich müssten sie sich zu diesem Zeitpunkt nicht mit dem neuen Keimmilieu aus der Gruppenhaltung bzw. einer Umstellung an einen Tränkeautomaten etc. auseinandersetzen, wodurch eine zusätzliche Belastung des Immunsystems vermieden werde.
Eingriffe am lebenden Tier grundsätzlich sensible Eingriffe
Der Koordinator für Rinderhaltung bei BaySG Wolfgang Müller betonte, dass alle Eingriffe am lebenden Tier grundsätzlich sehr sensible Eingriffe seien, die zum einen Stress für die Tiere und zum anderen auch eine Belastung für den Menschen darstellten. Darum sei es elementar, das Enthornen zügig und schonend durchzuführen und die notwendigen Handgriffe zu beherrschen. Die Bayerischen Staatsgüter sind im Rahmen der Überbetrieblichen Ausbildung in der Pflicht das dazu notwendige Wissen in Theorie und Praxis bestmöglich zu vermitteln.
Fachlich und Tierschutzkonforme Enthornung
Um das Enthornen von Kälbern ranken sich viele Gerüchte und Vorurteile, aber auch Halbwahrheiten verbreiten sich immer wieder. Ein Grund für die Bayerischen Staatsgüter zu zeigen, wie man es fachlich und tierschutzkonform richtig macht: Mit Schmerzmittel, Sedierung und Geduld.
Immer mehr genetisch hornlose Bullen
Zur Thematik gehört auch dazu, dass mittlerweile immer mehr genetisch hornlos gezüchtet wird. Der genetische Pool genetisch hornloser Bullen nimmt ständig zu.